
Rasen – Entstehung, Arten und Bedeutung in unseren Gärten
Der Rasen ist aus der modernen Garten- und Landschaftsgestaltung nicht mehr wegzudenken. Er dient als Spielfläche, Zierde und Erholungsort. Doch wie ist aus einfachem Gras der gepflegte Rasen geworden, den wir heute in Parks und Gärten finden? Welche Rasenarten gibt es, und worin unterscheiden sie sich?

Die Geschichte des Rasens
Grasflächen gibt es schon seit Millionen von Jahren. Sie haben sich aus Steppen- und Savannenlandschaften entwickelt, in denen sich Gräser als widerstandsfähige Pflanzen an verschiedene Klimazonen angepasst haben. Doch der gepflegte Rasen, wie wir ihn heute kennen, ist ein relativ junges Phänomen.
Bereits im Mittelalter legten Burgherren Grasflächen rund um ihre Burgen an, um Feinde besser erkennen zu können. Diese Flächen wurden oft von Tieren kurzgehalten. Der eigentliche Zierrasen entstand aber erst in der Renaissance, als Adlige in England und Frankreich begannen, große Gärten mit gemähten Grasflächen anzulegen. In dieser Zeit wurden erste Rasenpflege-Methoden entwickelt, indem man mit Sicheln oder Schafen die Gräser kurz hielt.
Mit der Erfindung des Rasenmähers im 19. Jahrhundert durch Edwin Budding wurde die Rasenpflege revolutioniert. Rasenflächen wurden erschwinglicher und fanden Einzug in städtische Parks und private Gärten. Heute gibt es spezialisierte Rasenmischungen für verschiedene Bedürfnisse – von Sportplätzen über Zierrasen bis hin zu widerstandsfähigen Spielrasenarten.
Welche Rasenarten gibt es?
Es gibt zahlreiche Rasenarten, die sich in Nutzung, Pflegeaufwand und Widerstandsfähigkeit unterscheiden. Hier sind die wichtigsten Typen:
Zierrasen
Zierrasen ist besonders fein und dicht, wird aber nur selten betreten. Er besteht aus hochwertigen Gräsern wie Straußgras und Schafschwingel. Diese Rasenart ist pflegeintensiv und benötigt regelmäßiges Mähen, Düngen und Bewässern.
Spiel- und Sportrasen
Diese Rasenart ist besonders strapazierfähig und wird häufig in Gärten, Parks und auf Sportplätzen verwendet. Er enthält widerstandsfähige Gräser wie Wiesenrispe und Weidelgras, die Belastung gut standhalten und sich schnell regenerieren.
Schattenrasen
In schattigen Bereichen wachsen herkömmliche Rasenmischungen oft schlecht. Schattenrasen enthält spezielle Gräser wie Läger-Rispengras und Rotschwingel, die mit weniger Sonnenlicht auskommen.
Trockenrasen
Trockenrasen eignet sich für Regionen mit wenig Niederschlag oder Gärten mit sandigem Boden. Er besteht aus trockenheitsresistenten Gräsern wie Schafschwingel und Rohrschwingel, die tiefe Wurzeln bilden und mit wenig Wasser auskommen.
Rollrasen
Rollrasen ist eine praktische Alternative zum gesäten Rasen. Er wird auf Feldern vorkultiviert, in Bahnen geschnitten und kann direkt im Garten verlegt werden. Innerhalb weniger Wochen wächst er fest an und bildet eine dichte, gleichmäßige Grasfläche.
Der Weg von Gras zum modernen Rasen
Die Entwicklung vom natürlichen Grasland zum gepflegten Rasen wurde durch mehrere Faktoren beeinflusst:
Selektion und Züchtung
Früher wuchsen in Gärten oft Wildgräser, die nicht ideal für eine dichte Rasenfläche waren. Durch gezielte Züchtung wurden Gräser entwickelt, die langsamer wachsen, eine dichte Narbe bilden und widerstandsfähig gegen Krankheiten sind.
Technische Fortschritte
Mit der Erfindung des Rasenmähers und moderner Bewässerungssysteme wurde die Pflege von Rasenflächen deutlich einfacher. Auch Rasendünger und Unkrautbekämpfungsmittel tragen dazu bei, dass Rasen heute sattgrün und gesund bleibt.
Veränderte Nutzung
Früher war Rasen vor allem ein Symbol für Wohlstand und wurde als Zierrasen in Parks und Schlossgärten genutzt. Heute hat er auch praktische Funktionen, z. B. als Spielfläche für Kinder oder als Sportplatz.
Werbung Affiliate Link
Lust auf einen neuen Rasen?
Alles was du wissen musst steckt in diesem Buch
Die Bedeutung des Rasens heute
Rasen ist nicht nur eine ästhetische Bereicherung, sondern hat auch ökologische Vorteile. Er bindet Staub, produziert Sauerstoff und kühlt die Umgebung. Zudem verhindert eine dichte Grasnarbe Erosion und verbessert die Wasserspeicherung im Boden.
Dennoch gibt es auch Kritik am Rasen, insbesondere wegen des hohen Wasserverbrauchs und des Einsatzes von Düngemitteln und Pestiziden. Immer mehr Menschen setzen daher auf nachhaltige Alternativen wie Blumenwiesen oder naturnahe Rasenflächen, die weniger Pflege benötigen und Insekten fördern.
Fazit
Der Rasen hat eine lange Entwicklung hinter sich – von natürlichen Graslandschaften über die ersten Burggärten bis hin zu den modernen, gepflegten Rasenflächen in unseren Gärten. Heute gibt es zahlreiche Rasenarten für unterschiedliche Bedürfnisse, von Zierrasen über Sportrasen bis hin zu schattentoleranten und trockenheitsresistenten Varianten.
Trotz seiner Schönheit und Funktionalität sollte Rasen nachhaltig gepflegt werden, um Umweltbelastungen zu minimieren. Wer weniger Zeit und Ressourcen in die Rasenpflege investieren möchte, kann auf robuste Mischungen oder Alternativen wie Wildblumenwiesen setzen. So bleibt der Garten nicht nur grün, sondern auch umweltfreundlich und pflegeleicht.